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Einige Unternehmen wandern aus Deutschland ab, dem Vernehmen nach auch große Namen wie Miele und Stiehl. Das ist ein trauriges und auch politisch verschuldetes Bild.

Es gibt aber auch Unternehmen, die genau das Gegenteil tun und massiv in den Standort Deutschland investieren. Ein gutes Beispiel ist der Hidden Champion Hermle, der für die nächsten Jahre ein Investitionsprogramm mit einem Volumen von über 60 Millionen Euro aufgelegt hat, um seine beiden Standorte Gosheim und Zimmern ob Rottweil auszubauen. Der Bau einer neuen Großteilefertigung und die Erweiterung der Mineralgussfertigung sind ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland und wir wollen erläutern, warum der Standort Deutschland auch aus Sicht von Hermle ein Wettbewerbsvorteil ist.

Der Standort Deutschland ist für Hermle ein Vorteil im Wettbewerb

Die Hermle AG beansprucht die weltweite Technologieführerschaft im Bereich Fräsen. Hermle-Maschinen werden für hochwertige Fräs- und Drehbearbeitungen in Branchen wie der Feinwerktechnik sowie der Luft- und Raumfahrt benötigt. Um diesen technologischen Vorsprung gegenüber Nachahmern zu sichern, bündelt Hermle seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am Standort Gosheim in Deutschland und regelt den Zugang streng.

Zudem produziert das Unternehmen mit einer hohen Eigenfertigungstiefe. Damit macht man genau das Gegenteil von vielen Wettbewerbern, die zunehmend internationalisieren und damit die Wahrscheinlichkeit von Nachahmern erhöhen. Auch die hohe Komplexität und Langlebigkeit der Hermle-Produkte bietet Schutz und so kann Hermle für die Branche außergewöhnlich gute operative Margen von knapp 23 % und Kapitalrenditen von knapp 30 % erzielen. Zum Vergleich: Der große Wettbewerber DMG MORI kommt auf eine Marge von 9 % und eine Kapitalrendite von knapp 15 %.

Einzigartiges Krisenmanagement

Infolge der Finanzkrise gingen Umsatz, Auftragseingang und Cashflow im Geschäftsjahr 2009 um mehr als die Hälfte zurück. Was tut das Unternehmen Hermle? Es investiert in Mitarbeiter und Technologien. Das gute Krisenmanagement hat bei Hermle sogar einen Namen: Das Konzept des atmenden Unternehmens wurde 2002 erstmals angewendet. 

Durch flexible Arbeitszeitsysteme und die Weiterbildung der Mitarbeiter vermeidet das Familienunternehmen den Abbau von Arbeitsplätzen und geht durch Neueinstellungen (18 im Jahr 2009 und 10 im Jahr 2010) sogar gestärkt aus der Krise hervor.

Kern des Konzepts des atmenden Unternehmens ist ein individuelles Arbeitszeitmodell für die Mitarbeiter. Ziel ist es, Auslastungsschwankungen weitgehend auszugleichen. Parallel dazu tragen Montagekonzepte, automatisierte Fertigung und mittelständische Organisationsstrukturen dazu bei, dass Hermle auch in Krisenzeiten anpassungsfähig bleibt. So konnte der Maschinenbauer auch in den Krisenjahren 2002, 2003, 2009 und 2010 Gewinne erwirtschaften.

Von besonderer Bedeutung ist jedoch das mittel- und langfristige Ergebnis der Hermle-Strategie. Durch den Verzicht auf Personalabbau und die Weiterqualifizierung der Mitarbeiter konnten die Maschinen bereits kurz nach der Krise ohne Verzögerung ausgeliefert werden. Die schnelle Lieferfähigkeit erhöhte die Kundenzufriedenheit und förderte den Ausbau der Marktanteile.

Die Kundenähe bringt einen Vorteil für das Familienunternehmen

Die technologische Vorreiterrolle von Hermle basiert auf intensiven Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und dem engen Kontakt zu den Kunden. Deren Bedeutung wird deutlich, wenn man einen Blick auf die Verteilung der Mitarbeiter wirft. 55 % der Mitarbeiter sind in den Bereichen Forschung & Entwicklung sowie Kunden- und Lieferantenbetreuung tätig.

Auch in der Finanzkrise baute Hermle seine Aktivitäten aus und präsentierte auf der Hausausstellung zahlreiche Maschinenneuheiten. In Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten hat Hermle ein Hochleistungs-Bearbeitungszentrum mit 5 Achsen entwickelt. Die Maschine kommt dort zum Einsatz, wo engste Toleranzen und beste Oberflächengüten gefordert sind. In der Krise wurden Maschinen entwickelt, die auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind.

Diese Denkweise zeigt sich auch heute: Hermle hat den Bedarf an Automatisierungslösungen frühzeitig erkannt und arbeitet bereits seit 1998 an kundenspezifischen Automatisierungslösungen. Die Erfahrungen können nun genutzt werden, um den Kunden Möglichkeiten zu bieten, dem Fachkräftemangel besser zu begegnen, weshalb das Management in diesem Bereich ein hohes Expansionspotenzial sieht. 

Win-Win-Situation schaffen!

Das Familienunternehmen Hermle hat trotz oder gerade wegen des Standortes Deutschland noch einen langen Wachstumspfad vor sich und das liegt auch an der Kultur. Dem Unternehmen gelingt es, das langfristige Denken auch auf die Mitarbeiter zu übertragen und die Interessen von Mitarbeitern und Aktionären in Einklang zu bringen.

Dies wird auch bei der Dividendenbekanntgabe deutlich. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde eine Dividende von 15,05 Euro vorgeschlagen. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt 36 % und im Anschluss an die Dividendenzahlung sollen die Hermle- Mitarbeiter in Deutschland wieder eine an der Ausschüttung orientierte Prämie erhalten. Damit wird das profitable Wachstum nachhaltig gefördert und die Mitarbeiter im Erfolgsfall daran beteiligt. Eine Win-Win-Situation, die gelebt wird.

Über die Value-Holdings International AG haben wir uns an Hermle beteiligt.

Wir beobachten das Unternehmen Hermle seit vielen Jahren und halten die aktuelle Bewertung des Qualitätsunternehmens für attraktiv, weshalb wir uns beteiligt haben. Das Verhältnis von Unternehmenswert zu operativem Ergebnis liegt bei 7,7 und damit deutlich unter dem Durchschnittswert von 13,4 seit 2007. Bis zum nächsten Wachstumsschritt werden wir mit einer Dividende großzügig entlohnt. Die Dividendenrendite beträgt derzeit 7,2 %.

Hinweis auf den Value-Holdings International Aktionärsbrief:

Wenn Sie das Thema Dividenden in Verbindung mit unserer Anlagestrategie Value-Investing auch in Zukunft mit uns verfolgen möchten, können Sie sich auf unseren Verteiler für den vierteljährlich erscheinenden Value-Holdings International Aktionärsbrief eintragen lassen. Senden Sie uns hierfür eine E-Mail an investoreninfo@value-holdings.de.

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