Unsere Wege zur Risikominimierung
26. Nov 2024Die wirtschaftliche Lage ist nach wie vor unsicher, wozu auch der Wahlsieg von Donald Trump in den USA beiträgt. Wann der nächste Aufschwung kommt, ist ungewiss. Es gibt Gewinnwarnungen und schlechte Unternehmensergebnisse. Warum also gerade jetzt in Value-Aktien investieren?
Darauf gibt es nur eine Antwort: Weil wir Risiken minimieren und beim nächsten Aufschwung dabei sind. Wir vermeiden Risiken nicht durch Hedging oder andere Wetten, sondern durch den fundamentalen Investmentprozess. Welche entscheidenden Möglichkeiten wir nutzen, um Risiken zu minimieren, erfahren Sie jetzt im Blogbeitrag.
1. Die Sicherheitsmarge bietet ein Puffer.
Der Wert einer Aktie lässt sich gut anhand des Unternehmens und seines operativen Geschäfts bestimmen. Die wichtigsten Fragen für Anleger sind: Ist der Preis derzeit attraktiv bzw. wann erhalte ich meine Investition durch Gewinne oder freie Cashflows des Unternehmens zurück? Brauche ich 5, 10, 15 oder 20 Jahre, um meine Investition zu amortisieren?
Je niedriger der Preis für die Zukunftsaussichten eines Unternehmens ist, desto geringer ist das Risiko. Noch wichtiger ist das Verhältnis zwischen dem Preis und dem ermittelten fairen Wert. Wenn das Unternehmen auf Basis seiner Gewinne und Cashflows einen fairen Wert von 100 € pro Aktie hat und wir das Unternehmen für 60 € kaufen können, dann ist das ein gutes Geschäft und ein schöner Abschlag von 40 % auf den Wert. Diese 40 % sind für uns die Sicherheitsmarge. Das heißt, wenn sich das Unternehmen anders entwickelt als geplant oder bei der Bewertung ein Fehler unterlaufen ist, kommt es nicht zu einem schmerzhaften Kapitalverlust, weil wir einen Puffer in die Bewertung eingebaut haben. Wir sehen, dass ein niedriger Preis auch das Risiko eines dauerhaften Kapitalverlusts minimiert, und genau das wollen wir als Value-Investoren.
2. Geschäftsmodell mit Wettbewerbsvorteil
Die Unternehmen in unserem Portfolio müssen über ein nachvollziehbares Geschäftsmodell verfügen. Sie sollten die Bedürfnisse der Kunden befriedigen und dadurch die Kundenbindung erhöhen. Am besten ist es, wenn ein Unternehmen etwas aufgebaut hat, was ein anderes Unternehmen nicht ohne weiteres kopieren kann. Zum Beispiel eine Marke, einen Kostenvorteil oder gute Patente. Dann kann man von einem Wettbewerbsvorteil sprechen. Dieser Wettbewerbsvorteil ist wie ein Burggraben für das Unternehmen und sichert die hohe Margen und Kapitalrenditen gegen die Angreifer. Ein gutes Geschäftsmodell mit einem Wettbewerbsvorteil kann so das Risiko eines dauerhaften Kapitalverlusts verringern. In diesem Sinne haben wir bereits zwei Methoden zur Risikominimierung kennen gelernt. Nun folgt die nächste!
3. Starkes Management mit Investitionen in die Zukunft
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Management. Wir suchen in unserem Investmentprozess nach „Good People“. Diese guten Manager denken nicht von Lohnzettel zu Lohnzettel, sondern investieren langfristig in eine profitable Zukunft. Meistens sind sie auch signifikant im Unternehmen investiert und sitzen mit uns Aktionären in einem Boot.
So übertrug beispielsweise die Hermle AG die großen Bauprojekte der letzten Jahre der dritten Familiengeneration und erst nach deren erfolgreicher Umsetzung rückte Benedikt Hermle in den Vorstand auf. Auch in der aktuellen Krise investiert das Unternehmen stark in die eigenen Standorte, in die Ausbildung der eigenen Fachkräfte und in eine neue Maschinengeneration. Damit ist das Unternehmen für den nächsten Nachfrageschub gut gerüstet und kann seine Kunden auch dann schnell bedienen, wenn die Investitionstätigkeit wieder anzieht. Dies führt zu einem nachhaltigen Ausbau der Marktanteile und zu einem wachsenden, margenstarken Servicegeschäft.
Gutes Management und antizyklische Investitionen können das Risiko minimieren. Dazu bedarf es jedoch einer guten Grundlage, die jetzt kommt.
4. eine krisenfeste Bilanz
Die Bilanzanalyse ist ebenfalls ein wichtiges Instrument zur Risikovermeidung. Hohe Schulden und immaterielle Vermögenswerte (insbesondere Goodwill) können eine Bilanz ins Wanken bringen. Qualitätsunternehmen wie Hermle oder auch Sto, die beide eine Netto-Cash-Position aufweisen, werden aufgrund ihrer Bilanzstärke zu den letzten Überlebenden ihrer Branche gehören und damit ihre Marktposition in starken Abschwungphasen automatisch ausbauen.
Bei bilanziell schwachen Unternehmen kann dagegen eine Kapitalerhöhung zu niedrigen Kursen die Altaktionäre schädigen. Eine krisenfeste Bilanz ermöglicht nicht nur Investitionen in Krisenzeiten, sondern schützt auch die Aktionäre vor dauerhaftem Kapitalverlust.
Unser Fazit:
Risikomanagement ist Teil unseres täglichen Geschäfts. Durch unseren Anlageprozess, der auf Sicherheitsmargen, gute Geschäftsmodelle mit Wettbewerbsvorteilen, gutes Management und eine krisenresistente Bilanz ausgerichtet ist, versuchen wir, die Risiken so gering wie möglich zu halten.
Vor allem aber können wir so dafür sorgen, dass unsere Portfoliounternehmen auch im Aufschwung wieder starke Geschäfte machen und ihren Aktionären eine ansehnliche Rendite ermöglichen.
Hinweis auf den Value-Holdings AG Aktionärsbrief:
Wenn Sie das Thema Risikominimierung in Verbindung mit unserer Anlagestrategie Value-Investing auch in Zukunft mit uns verfolgen möchten, können Sie sich auf unseren Verteiler für den vierteljährlich erscheinenden Value-Holdings AG Aktionärsbrief und / oder dem Fondsbericht für den Value-Holdings Deutschland Fund eintragen lassen. Senden Sie uns hierfür eine E-Mail an investoreninfo@value-holdings.de.
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