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FED USA

Bereits seit Wochen sind sich alle einig und sicher, dass die US-Notenbank Fed bei ihrem Treffen am 19. September die erste Zinssenkung seit März 2020 beschließt. Lediglich wie hoch die Absenkung sein würde, darüber wurde noch spekuliert – auch vor dem Hintergrund der erneuten Zinssenkung der EZB vergangene Woche. Jetzt ist klar: Die Fed senkt ihren Leitzins um 0,5 Prozentpunkte. Geld und somit Kredite werden wieder billiger.

Doch welche weiterreichenden Auswirkungen auf die Märkte kann der Zinsschritt der Fed noch haben? Und können wir in den verbleibenden Monaten dieses Jahres mit noch weiteren Reaktionen rechnen? Dazu hat newskontor die Einschätzungen von Kapitalmarktexperten eingeholt. Lesen Sie hier die Einschätzung von Georg Geiger, Value-Holdings AG.

Georg Geiger, Gründer und Vorstand der Value-Holdings AG:

„Die EZB hat mit der Zinssenkung vom Juni den Auftakt für die Zinswende gemacht und Mitte September den zweiten Schritt nach unten vollzogen. Wir sind somit von der Einleitung der Zinswende auch durch die FED ausgegangen. Die sinkende Inflation dies- und jenseits des Atlantiks gibt den Notenbanken den notwendigen Spielraum für Zinssenkungen.

Georg Geiger

Wenn man sich die Entwicklung des DAX anschaut, konnte man schon sehr viel Zinssenkungsfantasie erkennen. Trotz der konjunkturellen Schwäche in Deutschland, Europa und Asien hat der Index Anfang September mit rund 18.990 Punkten einen neuen Höchststand erreicht. Das geben die Gewinnaussichten und die Bewertung der Unternehmen nach unserer Ansicht nicht her. Aktuell ist allerdings viel Unsicherheit im Markt und die Anleger zögern. Mittelfristig werden die Märkte von den Zinssenkungen aber sicherlich profitieren. Allerdings dauert die wirtschaftliche Erholung nach Zinssenkungen immer etwas länger – und bis die Belebung der Wirtschaft die Gewinne der Unternehmen verbessert, dauert ebenfalls seine Zeit. Deshalb rechnen wir damit, dass die Aktienmärkte volatil bleiben.

Das Risiko einer kurzfristig wieder aufflammenden Inflation sehen wir nicht. Die Wirtschaft in Europa ist schwach, deshalb sind keine nachfragebedingten Preissteigerungen zu erwarten. Und auch in den USA schwächt sich die Wirtschaft ab, was die Inflationsrisiken verringert. Zudem bleibt die konjunkturelle Belebung in China aus. Das bedeutet: Lokale chinesische Produktionen, die im Inland keinen Absatz finden, drängen auf den Weltmarkt. Dieses hohe Güterangebot wirkt ebenfalls preisdämpfend.

Wir sehen auch über 2024 hinaus eine Phase sinkender Zinsen. Wie weit diese gehen werden, ist aber reine Spekulation, an der wir uns nicht beteiligen wollen. Für uns ist vor allem wichtig: Gute Unternehmen mit gesunder Bilanz und gutem Management werden in der Phase des künftigen Aufschwungs profitieren. Es kommt auf die richtige Auswahl an. Die größten Chancen sehen wir mittel- und langfristig im Small-Cap-Segment – also der Bereich, der bis jetzt noch überhaupt nicht von der Zinssenkungsfantasie profitiert hat. Die Nebenwerte wären aber die größten Nutznießer von niedrigeren Zinsen – und zwar einmal direkt, weil sie oft eine höhere Verschuldung mit variablen Zinsen haben als Blue Chips. Und zum anderen indirekt, weil sie vergleichsweise stark auf Deutschland und Europa fokussiert sind und daher von einer wirtschaftlichen Erholung in Europa überproportional profitieren würden.“

Hinweis auf den Value-Holdings Fondsbericht:

Wenn Sie das Thema Zinsen in Verbindung mit unserer Anlagestrategie Value-Investing auch in Zukunft mit uns verfolgen möchten, können Sie sich auf unseren Verteiler für den vierteljährlich erscheinenden Value-Holdings International Aktionärsbrief eintragen lassen. Senden Sie uns hierfür eine E-Mail an investoreninfo@value-holdings.de.

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